URENCO: Eine „Gefährdung für Atomausstieg und Frieden“

Neuer Urenco-Report veröffentlicht:

Hunderte Menschen haben Ostern genutzt, um nicht nur gegen den Krieg in der Ukraine zu protestieren, sondern auch auf die Geschäfte der deutschen Atomkonzerne aufmerksam zu machen. Sie sind eine „Gefährdung für Atomausstieg und Frieden“, unterstreicht eine aktualisierte Version des „URENCO-Reports“.

Die Initiative SOFA (Sofortiger Atomausstieg) Münster hat in Zusammenarbeit mit weiteren Anti-Atomkraft-Initiativen eine zweite, aktualisierte und erweiterte Ausgabe ihres Urenco-Reports veröffentlicht, der zurückgeht auf eine Sachverständigen-Stellungnahme letztes Jahr im NRW-Landtag.

Unter der Überschrift "Urananreicherungsanlage Gronau und Zentrifugenforschung Jülich – Gefährdung für Atomausstieg und Frieden" geht der Urenco-Report den global verzweigten Geschäften des deutsch-niederländisch-britischen Urananreicherers Urenco nach. Im Fokus des 51-seitigen Reports stehen u. a. der problematische Kundenstamm der Urenco, die Militarisierung der Urananreicherung, die Pläne für neue Atomreaktoren sowie die ungelöste Atommüllproblematik. Der letzte Punkt wurde gerade erst wieder durch die Einstellung der Uranmüllexporte von Gronau nach Russland topaktuell.

Für Karfreitag, 15. April, rufen die Initiativen und Verbände zu einem Ostermarsch von Anti-Atom- und Friedensbewegung an der Urananreicherungsanlage Gronau auf. Start ist um 13 Uhr mit einer Raddemo am Bahnhof Gronau, um 14 Uhr beginnt dann die zentrale Kundgebung an der Urananreicherungsanlage. Auch aus Enschede und Ochtrup sind Raddemos nach Gronau angekündigt.

Konkret geht es um Protest gegen den brutalen russischen Angriffskrieg in der Ukraine und die damit verbundene, neuerliche Gefahr eines Atomkriegs. Themen sind auch die gefährliche Belieferung ukrainischer AKW im Kriegsgebiet mit angereichertem Uran von Urenco sowie die atomaren Expansionspläne der Urenco zum Bau von neuen Atomreaktoren. Auch die gefährlichen Pläne der Bundesregierung, die nukleare Teilhabe für Deutschland auszubauen, stoßen auf Ablehnung.

"Mit dem Urenco-Report gibt es anhand öffentlich zugänglicher Quellen eine umfassende und aktuelle Übersicht über die Tätigkeiten der Urenco. Das Ergebnis ist erschreckend. Aus vielerlei Gründen ist das Urananreicherungsgeschäft schlicht unverantwortlich. Für uns lässt sich daraus nur ableiten, dass die Urananreicherung in Deutschland – und anderswo – beendet werden muss. Für den umfassenden und internationalen Atomausstieg und gegen den Krieg in der Ukraine gehen wir am 15. April mit dem Ostermarsch in Gronau auf die Straße", erklärte Udo Buchholz vom Arbeitskreis Umwelt Gronau und Vorstandsmitglied des Bundesverbands Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU).

https://sofa-ms.de/wp-content/uploads/2022/03/Urenco-Report-Maerz-2022-final.pdf

Foto: F. Heuermann / SofaMS

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