Uranatlas als Faktenbuch für den Bildungsbereich

Der weltweit erste Uranatlas wurde als umfangreiches Faktenbuch zu den Gefahren der Atomenergie und Uranförderung erstellt. Er soll vor allem im Bildungs- und Schulbereich dazu beitragen, Wissenslücken zu schließen.

München. Der erste Uranatlas, der gemeinsam von der der Nuclear Free Future Foundation, dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland und der Rosa-Luxemburg-Stiftung veröffentlicht wurde, zeigt als umfangreiches Faktenbuch die Gefahren der Atomenergie von der Uranförderung bis zum problematischen Umgang mit dem Atommüll.

„Der Uranatlas ist als Grundlagenwerk konzipiert, das Daten und Fakten über den Rohstoff des Atomzeitalters liefert“, betont Horst Hammvon der Nuclear Free Future Foundation und Redaktionsleiter des Uranatlas. „Er soll gerade in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen dazu beitragen, Wissenslücken zu Uranbergbau und Atomkraft zu schließen.“ Deshalb werden der Uranatlas und sämtliche Karten und Grafiken kostenlos abgegeben bzw. zum Download angeboten.

In Deutschland beispielsweise ist der Atomausstieg zwar beschlossen, aber längst noch nicht vollständig vollzogen, es sind noch sieben Atomkraftwerke in Betrieb. Darüber hinaus wurden die Urananreicherungs-Anlage in Gronau sowie die Brennelemente-Fabrik in Lingen mit unbefristetenBetriebsgenehmigungen vom Atomausstieg ausdrücklich ausgenommen, obwohl in Deutschland spätestens 2022 weder angereichertes Uran noch Brennelemente benötigt werden. „Über 70 Prozent der Deutschen fordern, dass die beiden Atomanlagen in Gronau und Lingen bis Ende 2022 zeitgleich mit den letzten deutschen Atomkraftwerken stillgelegt werden“, so Thorben Becker, Atomexperte beim BUND und Mitautor des Atlas. Bundesumweltministerin Svenja Schulze täte gut daran, dies Anliegen aufzunehmen und eine Initiative für einen vollständigen Atomausstieg Deutschlands zu starten.

Gleichzeitig wirbt die Atomindustrie derzeit für sich mit dem Argument, Atomstrom sei CO2-arm und trage dazu bei, die Klimakrise zu bewältigen. „Es ist zwar richtig, dass Atom- im Vergleich zu Kohlestrom nur rund ein Zehntel der Emissionen verursacht“, bestätigt Tadzio Müller, Referent für Klimagerechtigkeit und Internationale Politik bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung. „Atomkraft ist aber viel zu teuer, um gegen die Klimakrise wirkungsvoll eingesetzt werden zu können. Der Uranatlas zeigt dies mit seinen Daten und Grafiken sehr eindrucksvoll.“Wirtschaftlich gesehen hat Atomkraft keine Zukunft. „Neue AKWs werden heute nur aus einem einzigen Grund gebaut“, so Tadzio Müller: „Die dahinter stehenden Staaten wollen das Material für die Atombombe und ihr Atomarsenal modernisieren.“

In Afrika, Australien, Nordamerika und Europa wehren sich immer mehr Menschen erfolgreich gegen Uranbergbau und die Vernichtung ihrer Lebensgrundlagen. Denn auch ohne Reaktorunfall bedeutet die Nutzung der Atomenergie ein großes Gesundheitsrisiko, wie der Uranatlas zeigt. „Das Uran muss in der Erde bleiben“, fordern Bewohner*innen aus den Abbau-Regionendeshalb seit Jahren.

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